Antiwissenschaftlichen Unfug verbreitet

Zum Leserbrief „Antiwissenschaftlichen Unfug verbreitet“ vom 26.2.2021 im Alt-Neuöttinger-Anzeiger.

 

Herr T. Liesch sollte nicht nur nachplappern, sondern das, was er behauptet, vorher auch lesen und verstehen. Der Konsens, den er strapaziert, sagt NICHT, dass der Klimawandel menschgemacht ist. Er sagt, dass die überwiegende Mehrzahl der Forscher der Meinung ist, dass der Mensch einen - nicht genau bezeichneten - Beitrag am Klimawandel hat. Sag ich ja auch: Kohlendioxid hat einen Einfluss. Somit bin auch ich im 97%-Konsens enthalten! Der Konsens sagt NICHT, dass der Klimawandel ausschließlich vom Menschen verursacht ist – und schon gar nicht ausschließlich vom Kohlendioxid. Daran erkennt man, dass Herr Liesch meine Bücher nicht gelesen hat, sondern mich einfach nur verunglimpfen will.

Er spricht von Industrien, die etwas zu verlieren haben, und deshalb Zweifel an wiss. Erkenntnissen sähen. Daraus würde man folgern, dass Gewinner der Klimakrise die Gefahren übertreiben. Herr Lesch ist bei der Allianz verantwortlich für die ‚klimabezogene Strategieentwicklung‘ ist - also bei einer Branche, die Geld macht, indem sie „Versicherungskunden vor Klimarisiken schützt“ und die Klimakrise zum Geschäftsmodell macht. Ein Gewinner der Klimakrise also.

Geradezu peinlich ist der Vorwurf, meine Quellen würden nicht die Mindeststandards der Wissenschaft erfüllen. In meinen beiden Büchern sind fast 600 Quellen angegeben. Darunter zahllose wissenschaftliche Arbeiten u.a. aus Nature, Science, Journal of Climatology, Geophys. Research Letters, Meteorological Society, Naturwissenschaftliche Rundschau, dem Weltklimarat, dem Deutschen Wetterdienst, der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft usw. Die Artikel dieser Fachjournale bezeichnet Herr Liesch als Anti-Wissenschaft und manipulierend. Jetzt, nachdem ich so viele Jahrzehnte wissenschaftliche Literatur gelesen habe, muss ich erfahren, dass es gereicht hätte, Herrn Lesch nach der Wahrheit zu fragen. Oder ‚die Grünen, für die er, ebenso wie Herr Dr. Wandt, kandidiert – und von daher automatisch und unangreifbar auf der richtigen Seite ist.

Dieser Leserbrief wurde nicht veröffentlicht; auch nach Nachfrage erhielt ich keine Antwort der Redaktion.