Geschmacklos und unanständig?

Der Chefredakteur des ‚Alt-Neuöttinger-Anzeiger‘, Herr Erwin Schwarz, schreibt in einem Kommentar am 9.Januar 2021: „120 Menschen sind mittlerweile im Landkreis an Covid-19 gestorben. Wohlgemerkt an Covid-19, denn die Wortspielereien darum, ob das Sars-CoV-2-Virus den Tod ausgelöst, beschleunigt oder nur begleitet hat, sind geschmacklos und unanständig.“

Da muss ich Herrn Schwarz massiv widersprechen!

Seine Aussage ist von purer Ideologie gespeist, denn es ist sehr wohl von Bedeutung, an was jemand stirbt. Ob AN dem Virus oder MIT dem Virus. Um eine fundierte Aussage über eine Gefährlichkeit treffen zu können muss man die Todesursache kennen. Nicht jeder, der beim Ableben Alkohol im Blut hat, ist am Alkohol gestorben. Nicht jeder, der bei seinem Tod einen Grippe-Virus hatte, ist an Grippe gestorben. Und so ist es auch bei Covid19.

Wer pauschaliert und alle Gestobenen ohne wenn und aber dem Covid19-Virus in die Schuhe schiebt, ist weder sachlich noch neutral- und wissenschaftlich erst recht nicht.

Auf Anfrage teilte das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit (Hervorhebung von mir):

„In die Statistik gehen die Fälle als SARS-CoV-2-Todesfälle ein, die mit und an SARSCoV-2 verstorben sind. Mit SARS-CoV-2 verstorben bedeutet, dass die Person aufgrund anderer Ursachen verstorben ist, aber auch ein positiver Befund auf SARS-CoV-2 vorlag. An SARS-CoV-2 verstorben bedeutet, dass die Person aufgrund der gemeldeten Krankheit verstorben ist.“

Die Staatsregierung unterscheidet sehr wohl zwischen AN oder MIT dem Virus Verstorbenen. Nach Ansicht des ANA-Chefredakteures ist das „geschmacklos und unanständig.“

Außerdem gibt das Staatsministerium zu, dass in die Statistik, mit der wir tagtäglich belehrt werden, auch diejenigen eingehen, die „aufgrund anderer Ursachen verstorben“ sind!

In der Wissenschaft eigentlich ein unmöglicher Vorgang!

Bei der Statistik der ‚Covid19-Toten‘ wird ausdrücklich NICHT die Todesursache zu Grunde gelegt. So eine Statistik ist Unsinn, manipulativ und nutzlos.

Aber sie erfüllt ihren Zweck.

Bleiben wir bei den Fakten! Ideologie bringt uns nicht weiter. Gerade bei so einer ernsten gesellschaftspolitischen Krise wie jetzt. Mit frisierten und künstlich hoch gehaltenen Zahlen ist nur denen geholfen, die etwas damit bezwecken wollen. Wissenschaftlich, redlich und ehrlich ist das allerdings nicht.

Zur Beurteilung der Lage braucht man klare und eindeutige Zahlen. Das ist weder geschmacklos noch unanständig, sondern ein Gebot der Vernunft.