Solar: völlige Ahnungslosigkeit

Bei der Stadtratssitzung am 19.11.2020 wurde über die Erweiterung des Solarparks in Enhofen (bei Winhöring) diskutiert (ist zum Großteil auf Altöttinger Grund).

Hierzu verweise ich auf meinen Artikel unter ‚Stadtrat/Umwelt/Vernichtung von Ackerland‘.

Im Gegensatz zu damals (Ende 2019) gab es diesmal, obwohl das Projekt noch wesentlich größer wird, keinerlei Stellungsnahmen. Ich erinnere daran, dass das Landratsamt bereits in der ersten Phase von einem „sehr großen Eingriff in die Umgebung“ sprach und auch das Amt für Ernährung und Landwirtschaft Bedenken anführte.

All das erwähnte ich in meiner Rede.

Und auch dass es schon sehr viele Solaranlagen gäbe und dies dazu führe, dass bei starkem Sonnenschein mitunter mehr Strom produziert werde als überhaupt gebraucht wird. Dieser müsse dann zu Negativpreisen ans Ausland verschleudert werden. Die Kosten übernimmt der Stromkunde (ebenso wie die für die Einspeisegarantie, via der EEG-Umlage, die etwa doppelt so hoch ist wie der Strom an der Börse kostet!).

Der Solarparkbetreiber verdient und die Zeche zahlt der Stromkunde. Und Deutschland hat bereits den höchsten Strompreis weltweit!

Daraufhin antwortete Bürgermeister Antwerpen, dass man zukünftig ja den Strom nicht mehr zu Negativpreisen abgeben müsse, weil man ihn ja bald mal speichern könne, z.B. mittels Wasserstoffs.

Diese Aussage zeigt die völlige Ahnungslosigkeit in Sachen Solar und Ökonomie. Denn die Speicherung über Wasserstoff ist aufwändig und der Wirkungsrad furchtbar schlecht. Das führt zu einem Strompreis von 2 Euro oder mehr pro KWh!

Ich beklage, dass der Stromkunde die Kosten für die Negativpreise beim Verkauf von unnötig hergestelltem Strom zu tragen hat, und Herr Antwerpen will das mit einem Verfahren ändern, das den Strompreis explodieren lässt.

Oh Gott!

Dr. Schneiderbauer meinte, dass es ja nicht so ist, dass man immer den Strom verschenken, wenn viel Sonne scheint.

Stimmt, (noch) nicht immer. Aber bei jedem Zubau von Solaranlagen wird das öfter vorkommen. Je mehr Solarparks es gibt umso häufiger wird der teuer produzierte Strom zu noch höheren Stromkosten führen.

Herr Bürgermeister Antwerpen meinte auch, er könne sich vorstellen, dass sich dort (am Solarpark) so manche Arten ansiedeln könnten.

Ach so ist das, Solaranlagen sind offenbar gut für den Artenschutz! Also noch mehr davon?

Wenn Ideologie das rationale Denken beeinflusst kommen solch widersinnigen Aussagen zustande.

Wieder mal war ich der Einzige der die Erweiterung des Solarparks ablehnte.