Luftfilter in Schulen

130 Luftfilter zum Stückpreis von ca. 4000 € sollten angeschafft werden. Für alle 130 Klassenzimmer in der Stadt Altötting. Abzüglich der staatlichen Förderung wären das Kosten von 292 000€ für die Stadt. Die Instandhaltungs- und Wartungskosten (Filterwechsel kostet 40-130 €) sind da noch nicht dabei.

Diese Geräte ersetzten zudem nicht das regelmäßige Lüften!

In der Stadtratssitzung vom 21.7.21 gab ich zu bedenken, dass Kinder Keime, Viren und Bakterien brauchen um ihr Immunsystem auszubilden. Kinder sollen und müssen auch mal krank werden- das hilft für die Zukunft. Wir dürfen Kinder nicht steril aufwachsen lassen, das rächt sich später. Zudem, zu Hause hat auch niemand einen Filter. Und in den Schulbussen sowieso nicht.

Deshalb bezeichnete ich das als reinen Aktionismus. Zum man sich dann für die eher symbolhafte Anschaffung von 36 Luftfiltern entschied.

Andere Stadträte sprangen mit bei indem sie die Meinung vertraten, dass Luftfilter keinen Präsenzunterricht garantieren könnte und dass es auch wissenschaftlich nicht erwiesen sei, dass der gewünschte Effekt erzielt werden könne.

Aber 5 Gegenstimmen gegen diese Anschaffung waren zu wenig, die Mehrheit beschloss Luftfilter anzuschaffen.

Hätten sich die Räte umfassender informiert dann hätten sie womöglich auch die Informationen der Verbraucherzentrale gelesen. Dort wird u.a. ausgeführt:

„Luftreiniger können Übertragungen im nahen face-to-face Kontakt (unter 1,5 m) laut Robert-Koch-Institut nicht verhindern, selbst wenn sie die Zahl der Viren in der Raumluft wirkungsvoll reduzieren.“

„Außerdem müsste man im eigenen Zuhause in allen Räumen, die gemeinsam genutzt werden, einen mobilen Luftreiniger aufstellen.“

„Gegen mit Tröpfchen kontaminierte Oberflächen hilft weder ein Luftreiniger noch Lüften, sondern abwaschen mit Wasser und Allzweckreiniger oder Spülmittel.“

Außerdem sollte man wissen: Die sog. Kleingeräte arbeiten oft im aerodynamischen Kurzschluss und filtern nur die Luft in unmittelbarer Nähe des Luftreinigers. Ein Großteil der Raumluft wird dadurch nicht erfasst, ja sogar teilweise noch im Raum verteilt….Kleine Geräte, wie sie derzeit auf den Markt kommen, wirken eher virenverbreitend, anstatt dass die Infektionsgefahr gesenkt wird.

Auch Burgkirchens Bürgermeister Johann Kriechenbauer sieht keinen Nutzen an den Luftfiltern. Im Gegenteil. Er habe herausgefunden, dass die Geräte viel zu laut sein. Und wenn man sie drosselt dann schafft man nicht mal annähernd den gewünschten Luftumsatz. „Ich könnte jetzt zwei Stunden darüber schimpfen.“- sagte er.