Strom aus Chile

Bei der Kreisausschußsitzung am 14.6.21 haben die Ausschussmitglieder eine energiepolitische Bankrotterklärung erster Klasse abgegeben – ohne es zu merken.

Bei der Frage, wie man denn den Strom für die heimische Energie sicherstellen wolle, kam Erschreckendes zu Tage.

Landrat Schneider warnte, dass der Strom nicht mehr reichen werde, wenn u.a. die Zahl der Elektroautos zunimmt.

Altöttings ehemaliger Bürgermeister H. Hofauer betonte, man müsse den Menschen bewusst machen, dass der Strom irgendwann zu wenig sei.

Ja, Sie haben richtig gelesen! Man müsse den Bürgern bewusst machen, dass der Strom zu wenig sein wird!

Und Tögings Bürgermeister Dr. T. Windhorst erkannte, dass es kein realistisches Konzept für einen Stromersatz nach Abschaltung des Kernkraftwerkes OHU bei Landshut gäbe.

 

Nach Ansicht des Landrates Schneider stelle das aber kein Problem dar, denn es gäbe ja schon ein Konzept. Und das sieht vor, dass der Strom aus dem Ausland kommt.

Tolle Idee. Das ist dann vielleicht der Strom, den wir vorher zu Negativpreisen ans Ausland verschenken.

Man beachte dabei: wir pflastern alles mit Solar und Windkraftanlagen zu und müssen dennoch den Strom aus dem Ausland beziehen! Nachteile und Gefahren inklusive.

Landrat Schneider will bei der Versorgung der Industrie im Landkreis nun sogar global denken.

Man könnte Wasserstoff in flüssiger Form aus Chile holen!

Schlimmer geht’s nimmer.

Wasserstoff aus Chile- vom anderen Ende der Welt. Mittels dann schwimmender (dieselbetriebener) potentieller Bomben über rund 15 000 Kilometer und einer Dauer von über einem Monat! Vermutlich direkt angeschlossen an den Hafen Burghausen. Nach so langer Transportzeit wird eine nicht unbeträchtliche Menge des Wasserstoffs schon wegdiffundiert sein. Außerdem braucht man für den Transport entweder Temperaturen um die minus 250 Grad oder extrem hohe Drücke- beides führt zu enormen Verlusten.

Zwei Wochen nach dieser Sitzung sagte Burgkirchens Bürgermeister Kriechenbauer, dass die Industrie zehnmal mehr Elektrizität als bisher benötigen werde, wenn sie auf Klimaneutralität umstellt.

Da hat er ziemlich Recht.

Burghausens ehemaliger Bürgermeister Hans Steindl ficht da aber nicht an, denn er meint, Wacker und OMV werden in zehn Jahren nur mit grünem Strom überleben können. Dabei ist es doch genau umgekehrt. Mit sog. grünem Strom ist keine Industrie wettbewerbsfähig.

Ich prophezeie: Die Großindustrie im Landkreis wird sich bei stark steigenden Strompreisen- und das ist bei Umstellung auf ‚Klimaneutralität unvermeidlich- ins Ausland verabschieden. Das wird den Landkreis in Armut und Arbeitslosigkeit stürzen.