Vernichtung von Ackerland

In Enhofen, Gemeinde Winhöring, nördlich der Autobahn soll eine riesige Photovoltaikanlage auf einer landwirtschaftlichen Fläche errichtet werden. Und es eine wahrlich riesige Anlage.

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten , dessen Stellungnahme vorliegt, beruft sich auf das Landesentwicklungsprogramm und zitiert daraus dass die für landwirtschaftliche Nutzung geeigneten Flächen nur in dem unbedingt notwendigen Umfang für andere Nutzung vorgesehen werden sollen. Das Amt stellt weiter fest, dass alleine in Bayern jeden Tag 18 ha, das sind 180 00 m², eine Fläche von 450x450 m, landwirtschaftliche Fläche verschwinden!

Auch das Landratsamt Altötting spricht über einen „sehr großen Eingriff in die Umgebung“

Auch ist man sich nicht sicher ob den Belangen des Artenschutzes Rechnung getragen werden kann. ; dieser ist aber bei der Bauleitplanung zu berücksichtigen. Deshalb sollen im Frühjahr 2020 zwei ornothologische Begehungen veranlasst werden.

Zudem wird darauf hingewiesen, dass nach Ende der Nutzung der Solaranlage ein Rückbau der Anlage vorgesehen ist. Eine Rückführung zur landwirtschaftlichen Fläche wäre bei Bedarf möglich.

Ein Rückbau ist vorgesehen- aber er ist offenbar nicht zwingend. Zudem wie ist die Entsorgung der Solarmodule- allesamt Sondermüll- geregelt?

Gar nicht. Das müßte in den Vertrag aufgenommen werden um die sachgerechte Entsorgung sicherzustellen.

Aber all das tangiert den Stadtrat in Altötting nicht.

Ich war der Einzige der sich, nach Wortmeldung, gegen dieses Vorhaben aussprach.

Der Rest das Stadtrates war konform dafür, dass wir sinnlos landwirtschaftliche Nutzfläche aufgeben.

Denn unbedingt notwendig war es auf keinen Fall.

Ok, man will die erneuerbaren Energien fördern.

Aber was bringt das?

Der Betreiber der Anlage bekommt eine feste Vergütung für den produzierten Strom, die Einspeisevergütung. Diese ist wesentlich (!) höher als was der Strom an der Börse kostet. Die Differenz wir über die EEG-Umlage auf den normalen Stromverbrauer umgelegt. Das heißt, der Betreiber der Anlage bekommt einen Preis für seinen Strom bezahlt, der der weit höher ist als der normale Strom, er verdient also daran. Aber zahlen tut das der normale Stromkunde. Denn jede Solaranlage oder jedes Windrad macht den Strom teurer. Eben wegen der fixen Einspeisevergütung.

Nun ist es in Deutschland so, dass wir bereits so viele Solaranlagen haben, dass wir bei Sonnenschein sehr viel Strom erzeugen., oft mehr als wir brauchen. Da wir den Strom nicht speichern können müssen wir ihn los werden. Da ihn meist aber keiner (Ausland) haben will, müssen wir ihn verschenken oder, was häufig vorkommt, dem Abnehmer noch Geld dafür bezahlen (obwohl wir die Herstellung des nicht benötigten Stromes schon eine überhöhte Vergütung bezahlt haben). Also bezahlen wir auch für die Beseitigung des überflüssigen Stromes wieder. Also wir alle, als Stromkunden.

Wieso lassen wir uns so einen Unsinn gefallen?

Also, da die Solaranlage in Enhofen nur Strom erzeugt, wenn die Sonne scheint (in der Nacht und im Winter kaum bis gar nicht), und wir an Sonnentagen ohnehin schon zu viel Strom haben, ist das geplante Solarprojekt keinesfalls unbedingt notwendig.

Dennoch hat der Stadtrat es beschlossen- nur ich wollte das nicht.

In der ersten Pressemittelung stand, dass der Antrag ohne Diskussion einstimmig angenommen wurde !

Obwohl ich meine ablehung darlegte und auch gegen den Antrag gestimmt hatte.

Nach meiner Intervention hat die Presse das richtig gestellt (und sich für den Fehler entschuldigt)

13.12.2019